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Hinweise zum Ergebnisbericht

Allgemeine Hinweise

  • Pro Gruppe Abgabe eines Berichts über die eigene empirische Untersuchung
  • Umfang: ca. 5 Seiten (entscheidend ist aber, dass der Inhalt vollständig ist)
  • Zeilenabstand: 1,5 cm
  • Seitenabstand an allen Rändern: mindestens 2,54 cm
  • Schriftart: Times New Roman
  • Schriftgröße: 12

Aufbau des Berichts

Kursive Teile sind üblicherweise Teil eines Berichts, werden aber im Rahmen dieses Praktikums nicht erwartet.

  • Deckblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Zusammenfassung
  • 1 Einleitung und Fragestellung
  • 2 Methode
    • 2.1 Stichprobe
    • 2.2 Material
    • 2.3 Durchführung
  • 3 Ergebnisse
    • 3.1 Datenaufbereitung
    • 3.2 Sensitivitätsanalyse
    • 3.3 Deskriptivstatistische Ergebnisse
    • 3.4 Inferenzstatistischer Schluss
  • 4 Diskussion
  • Literatur
  • Anhang (inklusive CRediT Taxonomy)

Deckblatt

Das Deckblatt enthält also folgende Informationen:

  • Art des Berichts (hier: Ergebnisbericht)
  • Titel (Gegenstand der Untersuchung)
  • Informationen zur Veranstaltung
  • Namen und Matrikelnummer aller Verfasser:innen
  • Das Deckblatt erhält keine Seitenzahl

In diesem Tutorial gehen wir die Aspekte durch, die für Sie im Rahmen der Gruppenarbeit verpflichtend sind. Anschließend erhalten Sie noch Hinweise zu der formalen Gestaltung des Berichtes (mit Fokus auf Tabellen und Abbildungen).

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis listet alle Kapitel und Unterkapitel des Berichts auf. Hierbei korrekt zugeordnete Seitenzahlen nicht vergessen! Das Inhaltsverzeichnis selbst erhält keine Seitenzahl.

1 Fragestellung

  • Präzise Formulierung der Fragestellungen und Hypothesen.
  • H0 (Nullhypothese) und H1 (Alternativhypothese) für beide Hypothesen verbal und statistisch angeben

$H_0$: Menschen, die in der Nähe einer Chemiefabrik leben, sind genauso groß wie im Rest Deutschlands. $H_0$: $\mu_{Chemiefabrik} = \mu_{Deutschland}$

$H_1$: Menschen, die in der Nähe einer Chemiefabrik leben, unterscheiden sich in ihrer Größe von den Menschen im Rest Deutschlands. $H_1$: $\mu_{Chemiefabrik} \neq \mu_{Deutschland}$

Wichtig: stringentes und datengeleitetes Vorgehen bezogen auf die Fragestellungen

  • Was genau wurde erhoben, welche Hypothesen können Sie damit untersuchen?

2 Methode

Der Methodenabschnitt gibt detaillierte Informationen darüber, mit wem und wie die Untersuchung durchgeführt wurde. Die Informationen im Methodenteil müssen so präzise und vollständig sein, dass es einem/r Leser:in, dem/der nur der Bericht zur Verfügung steht, prinzipiell möglich ist, die Untersuchung zu replizieren.

2.1 Stichprobe

Kursive Teile werden üblicherweise miterhoben. Im Rahmen dieses Praktikums soll das aus Datenschutzgründen jedoch nicht geschehen!

  • Anzahl der Teilnehmenden
  • Alter
  • Geschlecht
  • weitere erfragte Variablen (z.B. Bildungsstand, aktuelle Tätigkeit)
  • eventuelle besondere Auswahlkriterien mit Relevanz für die Untersuchung (z.B. nur Berufstätige, nur Psychologiestudierende)
  • Rekrutierung und Auswahl (Zufallsauswahl, anfallende Stichprobe etc.)
  • Informationen über evtl. Entlohnungen (z. B. monetärer Art)
  • Information darüber, ob (und ggf. warum nicht) alle Teilnehmer:innen in die Auswertung eingingen

Beispiel: “Die Stichprobe setzt sich aus insgesamt 20 studentischen Teilnehmer:innen zusammen. Achtzehn der 20 Personen sind Studierende der Psychologie im ersten Fachsemester, zwei befinden sich im dritten Fachsemester Psychologie. Die TeilnehmerInnen wurden über einen Link zur Studie, der auf verschiedenen Social Media Plattformen geteilt wurde, rekrutiert. Es handelt sich somit um eine anfallende Stichprobe. Psychologie-Studierende der Goethe-Universität erhielten für ihre Teilnahme fünf Versuchspersonenminuten (VPM). Alle Daten gingen in die Auswertung ein.”

2.2 Material

Beschreibung des verwendenten Materials (hier: Fragebogen):

  • Aufbau
  • Fragen bzw. Aussagen (zum Konstrukt + demographische Angaben)
  • Falls bestehende Fragebögen verwendet werden: Namen, Autor:innen und Quelle nennen
  • Antwortformate (z. B. siebenstufige Ratingskala von “stimme überhaupt nicht zu” bis “stimme völlig zu”)
  • Kodierung

Beispiel: “Die emotionale Dissonanz wurde mit vier Items gemessen, die angelehnt an die Frankfurt Emotion Work Scales formuliert waren (FEWS; Zapf et al., 1999). Beispiel-Items sind „Wie häufig kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Sie bestimmte Gefühle zum Ausdruck bringen müssen, die Sie eigentlich nicht empfinden?“ oder „Wie oft kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Ihre eigentlich erlebten Gefühle nicht denen entsprechen, die Sie im Umgang mit anderen Menschen zeigen sollten?“. Die Bewertungen der Aussagen wurden von den Teilnehmer:innen auf einer fünfstufigen Likert-Skala vorgenommen, die von 1 = “sehr selten/nie”” bis 5 = “immer”" reichte."

Ein (Blanko-)Exemplar des Fragebogens in den Anhang. Verweis auf den Anhang im Text nicht vergessen!

2.3 Durchführung

Hier wird der gesamte Ablauf der Untersuchung von der Instruktion der Teilnehmer:innen, den Vorgabemethoden bis zur Datenaufzeichnung beschrieben.

  • (Wie) wurden die Teilnehmer:innen eingewiesen? (Instruktion)
  • Informationen zur Einverständniserklärung
  • Einzel- oder Gruppensetting?
  • Wurden die Fragen von den TeilnehmerInnen selbstständig bearbeitet oder vorgelesen und die Antworten mitprotokolliert?
  • Wie wurde der Fragebogen dargeboten?

3 Ergebnisse

3.1 Datenaufbereitung

Enthält Informationen über:

  • Kodierung der Variablen (ggf. Umcodierung von negativ formulierten Items)
  • evtl. Index- bzw. Skalenbildung
  • fehlende Werte (missing values) und Umgang mit ihnen
  • Ausschluss von Proband:innen (z. B. Ausreißer)
  • Prüfung der Voraussetzungen der statistischen Verfahren
  • Implikationen aus der Voraussetzungsprüfung

3.2 Sensitivitätsanalyse

In vielen Situationen sollte vor der Durchführung einer Studie eine a-priori Poweranalyse zur Bestimmung der nötigen Anzahl an Personen verwendet werden. Wir kennen die Poweranalyse vor Start der Präregistrierung aber nicht, was dieses Vorgehen schwer macht. Des Weiteren haben wir auch keinen Einfluss auf die Versuchspersonenzahl (können die Erhebung nicht abschließen zu einem Zeitpunkt), da alle Studierende die Möglichkeit bekommen sollten, an den Studien teilzunehmen.

Daher werden wir statt der a-priori Poweranalyse eine Sensitivitätsanalyse durchführen, die wir während des Semesters kennenlernen werden. Grob gesagt soll dabei bestimmt werden, welche Effekte wir mit unserer erreichten Stichprobe überhaupt aufdecken können. In der Analyse und auch im Bericht wird dieser Punkt daher nach der Datenaufbereitung durchgeführt, wenn die finale Anzahl an Versuchspersonen fest steht. Die Sensitivitätsanalyse soll dabei für beide Hypothesen (Unterschied und Zusammenhang) durchgeführt und im Bericht dargestellt werden.

3.3 Deskriptivstatistische Ergebnisse

Die Beschreibung der Daten beinhaltet eine Erläuterung der wesentlichen deskriptiven Befunde (Maße der zentralen Tendenz und Dispersionsmaße) mit Bezug auf die Hypothesen sowie deren graphische Darstellung (Mittelwertediagramme, Box-Plots u. Ä.). Die wichtigsten deskriptiven Kennwerte sollten auch in einer Tabelle vergleichend gegenübergestellt werden.

  • Ergebniswerte werden mit zwei Nachkommastellen dargestellt, p-Werte können auch mit drei Nachkommastellen dargestellt werden.
  • p-Werte werden ohne 0 or dem Dezimaltrennzeichen dargestellt (p = .34 statt p = 0.34)
  • Alle statistischen Kennwerte (MW, SD, F, p, t, r, …) sind kursiv zu setzen.
  • Als Dezimaltrennzeichen dient der Punkt und nicht wie sonst im Deutschen üblich das Komma.

3.4 Inferenzstatistischer Schluss

Prüfung der aufgestellten Hypothesen unter Angabe der gewählten Signifikanztests. Die gewählten Signifikanztests sollten dargestellt und begründet werden. Die Ergebnisse werden (inhaltlich präzise) mit Bezug auf die Hypothesen formuliert und immer unter Angabe der empirischen Prüfgröße und dem zugehörigen p-Wert, Seitigkeit der Testung, Freiheitsgrade und Alpha-Niveau dargestellt.

Bsp.: $t(df=18, zweiseitig) = -2.632, p =.017 < \alpha = 0.05$

Im Ergebnisteil werden kurze Antwortsätze auf die gestellten Fragestellungen formuliert. Es steht Ihnen frei, eine kurze Interpretation Ihrer Ergebnisse einzubinden. Dieser Teil kann kurz und knapp sein.

Anhang

Im Anhang werden nur diejenigen Materialien aufgenommen, die im Textteil der Arbeit den Inhaltsablauf „stören“ würden, jedoch für das Nachvollziehen der Argumentation oder als ausführlicher Quellenbeleg zur Hand sein sollten. Bitte fügen Sie dem Ergebnisbericht alle in diesem Sinne relevanten Materialien (in jedem Fall ein Blanko-Exemplar des Fragebogens, zum Beispiel als Screenshot) sowie falls notwendig weitere Abbildungen, Tabellen und Berechnungen im Anhang bei.

  • Anhänge sollten nicht redundant sein!
  • Alle im Anhang angefügten Texte, Abbildungen etc. müssen im Text in einem Querverweis erwähnt werden.
  • Falls ein Anhang sehr umfangreich ist, kann er ein eigenes Inhaltsverzeichnis erhalten
  • Die Inhalte werden fortlaufend bezeichnet (Anhang A, Anhang B, …)

In den Anhang eures Ergebnisberichts sollt ihr in jedem Fall eine CRediT Taxonomy einfügen.

CRediT Taxonomy

Die CRediT (Contributor Roles) Taxonomy wurde 2015 eingeführt und hilft, die konkreten Beiträge der Autor*innen eines Forschungsberichts deutlich zu machen. Insgesamt lässt CRediT eine Unterscheidung von bis zu 14 Rollen zu (bei Interesse finden Sie alle Rollen hier). Für den Ergebnisbericht Ihrer Gruppenarbeit sind die sechs folgenden Rollen relevant:

  • Konzeptualisierung: Wer hat die Idee ausgearbeitet?
  • Methode: Wer hat das Forschungsdesign ausgearbeitet?
  • Software: Wer hat den Fragebogen in formr implementiert?
  • Analyse: Wer hat die Analysen in R geschrieben und durchgeführt?
  • Schreiben - Original: Wer hat die erste Version geschrieben?
  • Schreiben - Review und Überarbeitung: Wer hat an der Überarbeitung mitgewirkt?

Beispiel: Die drei Studierenden Ananas Ameise (A.A.), Banane Bär (B.B.) und Cranberry Chamäleon (C.C.) haben die Arbeit folgendermaßen unter sich aufgeteilt:

Konzeptualisierung: A.A., B.B.; Methode: C.C., Software: A.A.; Analyse: B.B., C.C.; Schreiben - Original: A.A., B.B., C.C.; Schreiben - Review und Überarbeitung: B.B., C.C.

Hinweise zu Tabellen und Abbildungen

  • Tabellen und Abbildungen erhalten eine aussagekräftige Überschrift, in der die Bedeutung in wenigen Worten deutlich wird.
  • Sie können zusätzlich eine Anmerkung (unterhalb) enthalten.
  • Alle relevanten Informationen, die zum Verständnis notwendig sind, müssen in Beschriftung oder Anmerkung enthalten sein (Erklärung von Abkürzungen, etc.). Sie müssen also selbsterkärend sein.
  • Tabellen und Abbildungen sollen der Verständlichkeit dienen. Sie stellen eine Veranschaulichung dar und werden niemals ohne Textbezug eingefügt (z.B. siehe Tabelle 1).
  • Verwenden Sie Tabellen oder Abbildungen, wenn Sie damit verhindern können, sehr viele Zahlen im Text nennen zu müssen. Beschreiben Sie die Aussage einer Tabelle/Abbildung im Fließtext ohne Redundanz!
  • Benutzen Sie die Variablennamen, die Sie in R vergeben haben nur dann, wenn sie selbsterklärend oder aussagekräftig sind. Vergeben Sie im Zweifel bei der Erstellung der Abbildung/Tabelle selbsterklärende Achsenbeschriftungen.
  • Entscheiden Sie, ob eine Tabelle/eine Abbildung wirklich dem Verständnis dient oder nur der Vollständigkeit halber enthalten sein soll – in letzterem Fall gehört diese in den Anhang.

Tabellen

  • In Tabellen kommen nur horizontale, keine vertikalen Linien vor
  • Auch horizontale Linien möglichst sparsam einsetzen
  • Tabellenbeschriftung befindet sich immer über der Abbildung und beschreibt den Inhalt (Kennwerte, N, Gruppen)
  • Abkürzungen in der Anmerkung am Tabellenende erläutern
  • Spalten- und Zeilenbeschriftung einfügen
  • Einheiten nicht vergessen

Abbildungen

  • Abbildungsbeschriftung befindet sich oberhalb Abbildung
  • Angemessenen Darstellungstyp wählen
  • Interessierenden Datenvergleich in den Vordergrund stellen
  • Überflüssige Gestaltungselemente vermeiden
  • Bei Schwarz-Weiß-Druck verwenden Sie unterschiedliche Linienarten oder Symbole
  • Achsen beschriften - mit Angabe der Einheiten
  • Abkürzungen in den Anmerkungen unterhalb erläutern

Publication Manual der American Psychological Association

Diese Informationen sind dem Publication Manual der American Psychological Association entnommen. Das Manual enthält darüber hinaus sehr viel mehr Informationen. In der Bibliothek der Universität stehen mehrere Exemplare zur Verfügung, die ausgeliehen werden können.

Kai J. Nehler
Kai J. Nehler
Teammitglied